Mutig geht eine Lohndreherei aus Berlin neue Wege: Die Heinrich GmbH aus Berlin stieg mit dem Kauf eines Bearbeitungszentrums Bumotec s181 von der Schweizer Starrag in die hochpräzise Komplettbearbeitung von Komponenten für Atemschutzgeräte ein.
„Willkommen im Schweizer Eck“, begrüsst uns Christian Pooch, geschäftsführender Gesellschafter der Heinrich GmbH aus Berlin und führt uns zu seiner neuesten Investition: Einem 5-achsigen CNC-Dreh-Fräs-Zentrum Bumotec s181 mit insgesamt neun CNC-Achsen, das nun neben fünf Drehautomaten eines ebenfalls aus der Schweiz stammenden Herstellers steht.
Grosser Maschinenpark ermöglicht „Auftragsvielfalt“
Bei Heinrich arbeiten mehr Maschinen als Menschen, denn die Vielzahl an unterschiedlichsten Aufträgen – von Losgrösse eins bis zur Grossserie mit mehreren Millionen Teilen – erfordert einen sehr grossen Maschinenpark mit mehr als 30 Anlagen. Pooch: „Wo der Prozess und das Produkt es erlauben, lassen wir einige Maschinen auch nachts ohne Bediener in Geisterschicht laufen.
Mit der neuen Maschine, der bisher grössten Investition, wollen die Berliner Neuland betreten. Ein Stammkunde fragte die Berliner, nachdem ein Wettbewerber bereits gepasst hatte, ob sie sich die Produktion eines Verteilers für ein Atemschutzgerät zutrauen. „Es ist ein Bauteil, das mit Blick auf Toleranzen und Gratfreiheit äusserst anspruchsvoll ist“, erklärt Pooch. „Denn es darf ja nicht vorkommen, dass etwa ein Feuerwehrmann beim Einsatz kleine Gratteilchen einatmet.“
Obwohl es deutlich preisgünstigere Werkzeugmaschinen gibt, entschied sich Pooch nicht nur wegen der Präzision für die Bumotec s181, einem 5-Achsen-Simultan-Dreh-Fräs-Zentrum mit CNC FANUC 31i panel und Rücknahme-Einheit zur Komplettbearbeitung von komplexen und hochpräzisen Werkstücken.
„Als sehr smart empfinde ich die Drehspindel“, erklärt Pooch. „Das erleichtert unseren Bedienern den Übergang von der reinen Drehmaschine zum Bearbeitungszentrum.“ Mit seiner HSK-40-Werkzeugspindel (30.000 min-1) lassen sich sehr kleine Bauteile einzeln oder von der Stange (maximaler Durchmesser: 32 mm) auf 1,5 µm exakt bearbeiten. Von den ganz neuen Möglichkeiten ist auch einer seiner beiden mitarbeitenden Söhne sehr angetan. „Mit unserem einstigen Stammgeschäft, dem Drehen von Schrauben und Muttern, ist es schon längst nicht mehr allein getan“, meint Betriebsingenieur und Prokurist Tobias Pooch. „Aber wir können uns nun mit der Bumotec noch weiter als bisher mit Hochpräzisionsbauteilen positionieren und international aufstellen.“ Die Resonanz bei der Stammkundschaft ist gross, denn mit der Bumotec stosse Heinrich das Tor zu völlig neuen Welten, sprich Wachstum, auf.