Success Story

Evolutionsschritt

Starrag bietet STC-Bearbeitungszentren auch als MT-Hybridversionen an

Unternehmen der Luftfahrt- und Energiebranche wollen Casings, Impeller und andere Bauteile komplizierter Kontur nach Möglichkeit in einer Aufspannung komplettbearbeiten. Starrag bietet daher die erfolgreichen STC 5-Achs-Bearbeitungszentren in einer zusätzlichen MT-Variante an, die neben Bohr- und Fräs- auch Drehaufgaben übernimmt. 

Die STC-Baureihe hat sich zum Standard für die wirtschaftliche Bearbeitung von anspruchsvollen Strukturbauteilen, Multiblades und Casings entwickelt. Dank ihrer vorteilhaften statischen und dynamischen Eigenschaften sowie dem erprobten Schwenkkopf setzen sie den Benchmark für die simultane 5-Achs-Schwerzerspanung von Titan- und Inconel-Teilen der Luftfahrtindustrie und Energieerzeugung. Durch zahlreiche Ausstattungsoptionen werden sie auch gerne für die HSC-Zerspanung von Aluminium-Bauteilen eingesetzt.

Was die Bearbeitung solcher Bauteile anbelangt, hat sich die Philosophie in den letzten Jahren ein wenig verändert – so die Beobachtung von Produktmanager Marcel Leuch. Er erklärt: „Heute wollen unsere Kunden möglichst viele Operationen in einer Spannung ausführen und das Bauteil am besten fertig bearbeitet von der Maschine holen. Denn damit erschliessen sie eindeutige Genauigkeitsvorteile und profitieren von kürzeren Nebenzeiten.“ Unterstützt wird dieser Trend von Fortschritten in der Programmierung solcher Hybrid-Bearbeitungszentren. 
In der Praxis geht es darum, zum Beispiel bei Casings neben dem dominierenden Fräsen, Bohren und Gewinden auch noch die erforderlichen Drehbearbeitungen auszuführen. Bei Impellern, um ein anderes Beispiel zu nennen, fordern die Zerspaner, dass nach dem Fräsen auf der gleichen Maschine eine Feinbearbeitung durch Überdrehen der Aussenkontur stattfinden kann. 

Starrag erfüllt derartige Wünsche schon seit einigen Jahren, zum Beispiel mit der STC 800, der kleinsten Ausführung der 5-Achs-BAZ-Baureihe. Sie wird als MT-Version mit einem Rundtisch angeboten, der allen Anforderungen leistungsstarker Drehbearbeitung standhält. Da laut Marcel Leuch die Nachfrage bezüglich solcher Technologie für grössere Maschinen zunahm, entschlossen sich die Starrag Verantwortlichen, für alle STC Maschinen eine entsprechende MT-Variante zu entwickeln.

Stabil gelagerter Rundtisch setzt Massstäbe

Die zentrale neue Komponente der Starrag STC MT-Varianten ist der schnelldrehende Rundtisch, der bei gleichgebliebener Achsanordnung den herkömmlichen Maschinentisch ersetzt. Das heisst, bei den Modellen STC 1000 bis STC 1600 befinden sich die lineare X-Achse und die Rundachse B im Werkstück. Werkzeugseitig sind Y- und Z-Achse sowie die Schwenkachse A angeordnet. Da der Störkreisdurchmesser eine komfortable Grösse besitzt, bestehen ideale Voraussetzungen für die Bearbeitung grosser, kubischer Teile wie zum Beispiel Casings.

Die bei den Modellen STC 1000 MT bis STC 1600 MT eingesetzten Rundtische werden am Standort Mönchengladbach konstruiert und gebaut. Sie werden schon seit längerem in den ebenfalls zur Starrag-Group gehörenden Berthiez-Drehmaschinen eingesetzt. „Von diesen Erfahrungen profitieren nun auch unsere STC MT-Maschinen beziehungsweise deren Anwender“, freut sich Marcel Leuch. Diese Rundtische sind so stabil gebaut, dass sie selbst unter grosser Last eine vergleichsweise hohe Drehzahl erreichen. So lässt sich die STC 1000 MT mit bis zu 3 t beladen und das Bauteil mit bis zu 500 U/min drehen. Selbst die mit bis zu 8 t beladbare STC 1600 MT bringt es auf eine maximale Drehzahl von 320 U/min. 

Der entscheidende Vorteil der selbstkonstruierten Drehtische liegt in der steifen Lagerung. Während alternative Drehtische aus Kostengründen innenliegende Lager und aussenliegende Motoren besitzen, verwendet die Starrag Group ein grösseres, aussenliegendes Lager, das eine deutlich höhere Kippsteifigkeit und radiale Steifigkeit mit sich bringt. Die Rundtische können auch bei grossen Belademassen hohe Geschwindigkeiten fahren und müssen nicht auf ein hohes Drehmoment verzichten, das bei einer STC 1250 MT zum Beispiel bei 6.000 Nm liegt. 

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Auch in der Drehbearbeitung beweist die Starrag STC 1250 MT Leistungsstärke. Bei einem Schnittversuch konnten bei 7/10 mm Zahnvorschub Schnitttiefen von 8 mm realisiert werden.

Drehen wie auf der Spezialmaschine

Auch steuerungstechnisch bleiben bei der Drehbearbeitung kaum Wünsche offen: Es können mehrschneidige Multitaskwerkzeuge eingesetzt werden, und auch das Unrunddrehen ist kein Problem. „Wir haben schon vermehrt Exzenter beziehungsweise konische Polygone hergestellt“, bekräftigt Marcel Leuch. Um eine hohe Bearbeitungsqualität zu gewährleisten, wird während des Drehens nicht nur das Werkzeug spindelseitig geklemmt. Bei den Modellen STC 1000 MT bis STC 1600 MT ist auch die Klemmung der Rundtischführung möglich. Das reduziert den Einfluss einer Unwucht im Werkstück, die zu kleinen oszillierenden Bewegungen der X-Achse führen würde.

Marcel Leuch untermauert die theoretische Darstellung mit den Ergebnissen aus einem Versuch: „Wir haben einen beispielhaften Casing-Rohling mit 1.800 mm Durchmesser auf eine STC 1250 MT gesetzt. Beim Schnittversuch konnten wir bei 7/10 mm Zahnvorschub Schnitttiefen von 8 mm realisieren.“ Daran lässt sich erkennen, dass eine vollwertige Drehbearbeitung möglich ist. Der Anwender kann getrost darauf verzichten, das Bauteil zur weiteren Bearbeitung auf eine separate Drehmaschine zu spannen.

Somit eröffnen sich ihm durch den Einsatz einer Starrag STC MT-Maschine gleich mehrere Nutzen. Da er sämtliche Fräs- und Dreharbeiten in einer Aufspannung erledigen kann, entfällt der Aufwand fürs Umspannen, wodurch sich die Rüstzeit reduziert. Wenn man die reine Bearbeitungszeit betrachtet, ist der Anwender zumindest vergleichbar schnell. Die Genauigkeit am Bauteil nimmt jedoch durch vermiedene Umspannfehler zu. Ausserdem benötigt er weniger Vorrichtungen, kann sich vielleicht sogar die Investition in eine Drehmaschine sparen. Auf jeden Fall vereinfacht sich die Bauteillogistik.

Bearbeitungen in einer Aufspannung führen zu: > Höherer Genauigkeit > Kürzeren Nebenzeiten

Fräsbearbeitung in gewohnter Klasse

Was die Bohr- und Fräsbearbeitung anbelangt, muss der Anwender keinerlei Einbussen gegenüber den bewährten Bearbeitungszentren der STC-Baureihe fürchten. Ihm stehen wie bisher verschiedene Arbeitsspindeln zur Wahl, die Starrag grösstenteils selbst in Rorschacherberg entwickelt und produziert. Das Spektrum reicht von der 37 kW-Getriebespindel mit einem Drehmoment von 1.300 Nm und bis zu 5.600 U/min für die schwere Titanbearbeitung bis zur 120 kW-Motorspindel mit bis zu 30.000 U/min fürs HSC- und Hochleistungsfräsen.

Der Kunde kann ganz nach Bedarf aus verschiedenen Werkzeugmagazinen und -wechslern aus dem Hause Starrag wählen. 

Eine besondere Lösung haben die Schweizer Zerspanungsspezialisten für die Innenbearbeitung von Casings und ähnlichen Bauteilen entwickelt. Die STC-Baureihe lässt sich mit Winkelköpfen ausstatten, die komplett und vollautomatisch aus dem Magazin in die Spindel geladen werden können. Doch nicht nur das: Starrag bietet die Möglichkeit, ein und denselben Winkelkopf über den Werkzeugwechsler mit einer Vielzahl verschiedener Werkzeugen zu bestücken. Das eröffnet eine enorme Flexibilität, ganz im Sinne der vom Kunden gewünschten Komplettbearbeitung.

mt

Die Starrag STC-Bearbeitungszentren gibt es jetzt auch als MT-Hybridversionen. Damit lassen sich sämtliche Fräs- und Dreharbeiten an anspruchsvollen Strukturbauteilen, Multiblades und Casings in einer Aufspannung erledigen.

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