SMTP Technology ist mit seinen mehr als 50 Mitarbeitern auf die Entwicklung von Ultraschall-Technologie spezialisiert, die in medizinischen Geräten für die orthopädische Chirurgie zum Einsatz kommt. Als Kunde von Bumotec gibt das Unternehmen in diesem Interview seine Erfahrungen weiter. Wir trafen uns mit Produktionsleiter Gao Feng und Werkstattleiter Sun Yuting am Firmensitz in Zhangjiagang (Provinz Jiangsu). SMTP Technology ist seit 2011 auf dem chinesischen Medizintechnik-Markt. Die hochmodernen Geräte des dynamischen Jungunternehmens mit ihrer wegweisenden Technologie sind im chirurgischen Bereich stark gefragt.
Wie sieht das Kerngeschäft von SMTP Technology aus?
SMTP: Wir entwickeln und vertreiben die therapeutischen Ultraschall-Geräte der »XD-Serie«, die in der orthopädischen Chirurgie, der Neurochirurgie und bei Gelenkoperationen zum Einsatz kommen, und wir produzieren ein umfangreiches Sortiment an Präzisionsschneidespitzen speziell für die Produkte der XD-Serie.
Wie Herr Gao bereits ausgeführt hat, schätzen die Anwender (hauptsächlich Chirurgen) die von SMTP entwickelten Geräte wegen ihrer Leistungsfähigkeit, sicheren Bedienung, Effizienz und Präzision. Dank dieser Wertschätzung schafft es SMTP, sich erfolgreich gegen grosse internationale Konzerne durchzusetzen, die ähnliche Produkte anbieten.
Die XD-Serie ist als leistungsstarkes Instrument ausgelegt, das mit Ultraschallschwingungen bei chirurgischen Eingriffen Knochen durchschneidet. Diese Art von ultraschallbetriebenem Instrument stellt die 3. Generation chirurgischer Werkzeuge zum Durchtrennen von Knochen dar. Die 1. Generation waren Hammer und Knochenzange, die 2. Generation ein Hochgeschwindigkeitsbohrer, mit dem das Weichgewebe um den Knochen beschädigt wurde. Die Produkte der 3. Generation, die XD-Serie, durschneiden nur festes Gewebe; dadurch besteht kein Risiko einer Beschädigung des Weichgewebes in der Umgebung, wie etwa der Gefässe oder des Rückenmarks. Darum sind die Produkte der XD-Serie die erste Wahl vieler Chirurgen bei besonders heiklen Verfahren wie z. B. Operationen an der Wirbelsäule oder an der Schädelbasis.
Wie erreichen Sie diese Präzision, für die Sie in Fachkreisen so gerühmt werden?
SMTP: Neben den ausgeklügelten, präzisen Algorithmen unserer Produkte liegt unser Schwerpunkt unter anderem auf der Entwicklung der hochwertigen Präzisionsschneidespitzen, die bei Operationen direkt mit dem Patienten in Berührung kommen. Wir sind seit jeher davon überzeugt, dass die hohe Präzision unserer Schneidespitzen die herausragende Leistung unserer Produkte garantiert. Daher wählen wir das Bearbeitungswerkzeug für die Herstellung der Schneidespitzen sehr sorgfältig aus.
Wir haben uns für das Bumotec Bearbeitungszentrum s191H zur Herstellung unserer Schneidespitzen entschieden. Es bearbeitet in einer FTLR-Konfiguration Stangen bis zu 65 mm Durchmesser und ist mit dem Hochdruckaggregat HP 3 sowie einem Stangenvorschub kombiniert. Es muss nur einmal eingerichtet werden, daher gestaltet sich der Entwicklungsprozess hinter unseren Schneidespitzen wesentlich einfacher, und der Produktionszyklus wird deutlich beschleunigt. Dank des Bumotec Bearbeitungszentrums s191H können wir Schneidespitzen-Modelle durchschnittlich innerhalb einer Woche entwickeln oder optimieren.
Wie setzt sich Ihr Kundenstamm derzeit zusammen?
SMTP: Wir beliefern bereits mehr als 150 führende Krankenhäuser in China, und die Nachfrage nach unserer XD-Serie steigt ständig, je besser unsere moderne Technologie und die überragende Qualität unserer Schneidespitzen bekannt werden. Wir sind in China ansässig, bereiten uns aber darauf vor, unsere Produkte dieses Jahr auf den internationalen Markt zu bringen.
Sie haben beschlossen, Ihre Produkte mithilfe einer Bumotec-Maschine zu entwickeln. Warum?
SMTP: Die Qualität unserer Produkte steht bei uns immer im Mittelpunkt, und Bumotec ist berühmt für die überragende Leistung seiner Maschinen zur Teilebearbeitung. Seit der Gründung von SMTP Technology sind unserem Chefingenieur die Marke Bumotec und deren Produkte gut bekannt. 2015 auf der internationalen chinesischen Werkzeugmaschinen-Messe (CIMT) nahmen wir Kontakt zu Bumotec auf, weil wir ein Bearbeitungszentrum für die Herstellung komplexer, präziser Schneidespitzen benötigten. Wir sahen uns die Produktvorführung der Maschine am Starrag Group Stand an, die sehr beeindruckend war. Nachdem wir uns bei einem anderen Anbieter informiert hatten, fiel die Entscheidung für die Bumotec s191H FTLR. Eine Maschine mit derartiger Steifigkeit würde langfristig die grösste Präzision liefern.
Seit die Maschine »Made in Switzerland« Ende 2015 bei uns ist, wurden mit ihrer Hilfe eine Menge Schneidespitzen entwickelt. Auch für Kleinserien wird sie eingesetzt. Weil in den Bedienerschulungen alles so verständlich erklärt wird, laufen die Übergaben unkompliziert und nahtlos ab. Das Bearbeitungszentrum funktioniert seit dem ersten Tag perfekt. Zwei Bediener arbeiten jeden Tag im Schichtbetrieb, damit es von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr die Aufträge abarbeiten kann.
Welche Bearbeitungsverfahren kommen bei der Fertigung der Teile am häufigsten zum Einsatz?
SMTP: Am meisten nehmen wir die Dreh- und Fräsfunktionen und die 5-Achs-Simultanbearbeitung in Anspruch. Wenn wir damit Gewinde schneiden, bohren oder tiefbohren, brauchen wir oft das Hochdruckaggregat. Damit können wir bis zu 120 mm tief bohren. Vor allem Bohrlöcher mit sehr kleinem Durchmesser können dadurch unwahrscheinlich konsistent wiederholt werden.
Können Sie uns ein Teil beschreiben, das mit der s191H hergestellt wird?
SMTP: Da sich mit der s191H innerhalb einer Woche ein neues Schneidespitzen-Modell entwickeln lässt und wir eine Menge davon produziert haben, können Sie sich vorstellen, dass es sehr viele gibt. Nur ein Beispiel: Eine bestimmte Helix-Schneidespitze wird aus einer 8 mm starken Titanstange gefertigt, die zum Schluss an der schmalsten Stelle nur 2 mm dick ist. Den gezahnten Teil der Spitze stellen wir mithilfe der 5-Achs-Simultanbearbeitung her. Die Bearbeitung solcher Spitzen ist wegen der Präzisionsvorgaben alles andere als einfach. An den Zähnen darf die Abweichung maximal 10 μm betragen. Sie müssen alle exakt gleich hoch sein und den gleichen Umfang haben. Sonst sind sie nicht effektiv. Am Ende der Schneidespitze befinden sich acht spiralig gewundene Zähne. Die Abstände zwischen diesen Zähnen müssen genau den Vorgaben entsprechen, die Zwischenräume müssen absolut gratfrei sein. Die Leistung unserer XD-Serie hängt auch von der Fertigungsqualität der Schneidespitzen-Zähne ab. Wenn die Zähne nicht spezifikationskonform sind, werden die Ultraschallenergie und die Balance gestört. Das hätte zur Folge, dass der Bediener während der Operation die Kontrolle verliert oder dass sogar die Spitze abbricht. Mit dem Bumotec-Bearbeitungszentrum produzieren wir in ca. 40 Minuten einen perfekten Helix-Schneidespitzenkopf. Dadurch können wir die Nachfrage problemlos erfüllen und auf dem Markt für chirurgische Instrumente weiterhin ganz vorne mitspielen.
Die hohe Präzision unserer Schneidespitzen garantieren die herausragende Leistung unserer Produkte.
Mit der s191H lässt sich innerhalb einer Woche ein neues Schneidespitzenmodell entwickeln.